SHE DREAMS IN COLOUR …
SHE DREAMS IN RED …
Wenn es die ersten heimischen Erdbeeren gibt, fängt für mich der Sommer an. Das ganz besondere Licht in den frühen Morgenstunden, der Tau auf den Pflanzen und die bereits wärmenden Sonnenstrahlen. Barfuß übers noch nasse Gras laufen und hie und da ein paar Erdbeeren naschen. What a feeling!
Die Erdbeere „die Königin der Früchte“ schmeckt nicht nur köstlich, sie ist auch noch gesund. Wie der Spargel bestehen die Erdbeeren zu rund 90 % aus Wasser und gelten daher als Genussmittel ohne Reue (100 Gramm Erdbeeren haben 32 kcal). Unter den bekannteren Obstsorten hat nur der Rhabarber weniger Kalorien, nämlich bei 100 Gramm 21 kcal (Quelle: https://www.foodspring.de/kalorientabelle). Erdbeeren enthalten viel Vitamin C (100 g enthalten ≈ 60 Milligramm, die Tagesdosis für Erwachsene beträgt 100 Milligramm), Folsäure (wichtig für die Zellteilung), sekundäre Pflanzenstoffe (z.B. Polyphenole: stärken die Abwehrkraft oder Flavonoide: fangen freie Radikale im Körper ab), sind gut fürs Herz und Kreislauf und halten angeblich geistig fit. Leider verträgt jedoch nicht jeder die süßen Früchtchen. Manche Menschen reagieren auf Erdbeeren allergisch; besonders oft betroffen sind Pollenallergiker. Typische Anzeichen sind zum Beispiel Jucken im Hals, Pusteln auf der Zunge, geschwollene Lippen oder Zunge, Entzündungen im Mund, Hautausschläge und Rötungen im Gesicht. Da schlimmstenfalls auch ein allergischer Schock möglich ist, sollte man bei den kleinsten Anzeichen auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.
ERDBEER-RHABARBER-MARMELADE
Zutaten
- 1 kg Erdbeeren
- 400 gr Rhabarber
- 460 gr Gelierzucker 3:1
- 3 Stängel Zitronengras
- 1 Zitrone Zitronenschale + Saft verwenden
- ½ Vanilleschote
- 4 cm langes Stück vom Ingwer
- 1 TL Natron
Zubereitung
- Geputzte Erdbeeren und Rhabarber würfeln. Ingwer schälen, sehr fein würfeln. Vanilleschote aufschlitzen, Mark herauskratzen. Zuerst die Zitronenschale mit einem Sparschäler dünn abnehmen, dann die Zitrone auspressen.
- Alle Zutaten in einem großen Topf mit dem Gelierzucker mischen, dabei die Vanilleschote zufügen. 60 Minuten durchziehen lassen.
- Alles bei starker Hitze unter Rühren zum Kochen bringen. 4 Minuten sprudelnd kochen lassen, dabei ständig weiterrühren.
- Den Topf vom Herd nehmen, Vanilleschote und Zitronenschale herausfischen. Wer es sämiger mag, püriert jetzt einen Teil der Früchte.
- Heiß ausgespülte Gläser zügig mit der heißen Masse randvoll füllen und sofort luftdicht verschließen.
Notizen
Tipps zur Marmeladenherstellung:
Eigentlich heißt es ja Konfitüre. Als Marmelade bezeichnet man einen Fruchtaufstrich aus Zitrusfrüchten. Aber wir sind ja hier in Bayern und da sagt man Marmelade.
Mittlerweile lasse ich den Zitronensaft weg und verwende für den Geschmack nur noch die Zitronenschale, da meine Marmelade nach kurzer Zeit ihr schönes Rot verloren hat und braun geworden ist.
Im Gegensatz zu vielen Obstsorten, bei denen man natürliches Vitamin C oder Ascorbinsäure gegen das „Braun werden“ zugibt, bewirkt das nämlich bei Erdbeeren genau das Gegenteil. Die Marmelade wird noch schneller braun, weil sich während der Lagerzeit das Vitamin C langsam abbaut und dabei Wasserstoffperoxid frei wird, das die Erdbeeranthocyane verstärkt spaltet. Diese Pflanzenfarbstoffe, die vor allem bei Erdbeeren, Himbeeren und blauen Trauben vorkommen sind extrem empfindlich gegen Enzyme und daher ist die Erdbeerfarbe nicht besonders stabil.
Ein weiterer Trick gegen das „Braun werden“ ist die Zugabe von kleinen Mengen von Holunder-, Schwarzer Johannisbeer-, Aronia- oder Rote-Bete-Saft bei der Zubereitung der Marmelade.
Außerdem sind Marmeladen aus Erdbeeren, die ein paar Monate tiefgefroren wurden, weitgehend vor Farbveränderung sicher. Auch wenn man die Marmelade nicht über 5 °C lagert, bleibt sie deutlich länger rot. Manche stellen die Marmeladengläser sogar in die Gefriertruhe. Dann aber die Gläser nicht randvoll befüllen, ansonsten könnten sie platzen.
Wie lange das schöne Rot der Erdbeermarmelade erhalten bleibt, hängt auch vom Pflückzeitpunkt ab: Vollreife Beeren sind farbstabiler. Vollreife, am Ende der Saison gepflückte Erdbeeren von rotfleischigen Spätsorten sind daher die besten Verarbeitungsfrüchte!
Wissenswertes
Warum ist die Erdbeere keine Beere, sondern eine Nuss?
Die Erdbeeren gehören zur Familie der Rosengewächse. Einige Gattungen der Rosengewächse bilden Sammelnussfrüchte aus, neben den Erdbeeren sind dies z.B. auch die Hagebutten. Beim Reifen bildet der Blütenboden einer Erdbeerblüte eine saftige, fleischige, rote Scheinbeere aus. Das leckere rote Fruchtfleisch ist also nur eine Scheinfrucht, während die eigentlichen Früchte der Erdbeere die kleinen gelben Körner (Nüsschen) an der Oberfläche sind. Die Nüsschen sind die Samen, die aus den zahlreichen Fruchtblättern nach der Befruchtung entstanden sind. Tiere, die die Erdbeerfrucht essen, scheiden die kleinen hartschaligen Nüsschen wieder aus, so dass diese Samen – soweit sie geeignete Standortbedingungen vorfinden – keimen können.